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Donnerstag, 28. März 2024
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Geschrieben von ski am 31. August 2018
Aktuell

Ab jetzt: Wasserski am Wiesenbek!

Am Sonntag, 02.09.2018, wird die neue Wasserskianlage am Wiesenbeker Teich mit einem Tag der offenen Tür eröffnet

Der Wiesenbeker Teich ist um eine Attraktion reicher: am Sonntag wird die Wasserskianlage eröffnet
Der Wiesenbeker Teich ist um eine Attraktion reicher: am Sonntag wird die Wasserskianlage eröffnet
Ein leises Surren: Maik Dombrowsky führt die neue Anlage vor
Ein leises Surren: Maik Dombrowsky führt die neue Anlage vor
In drei Metern Höhe ist der Masten an zwei Bäumen abgespannt
In drei Metern Höhe ist der Masten an zwei Bäumen abgespannt
Blick von der gegenüberliegenden Seite auf den Campingplatz. Wenn die Anlage in Betrieb ist, trennen Schwimmbojenleinen den Bereich ab, damit sich Schwimmer, Bootsfahrer und Wasserskiläufer nicht in die Quere kommen
Blick von der gegenüberliegenden Seite auf den Campingplatz. Wenn die Anlage in Betrieb ist, trennen Schwimmbojenleinen den Bereich ab, damit sich Schwimmer, Bootsfahrer und Wasserskiläufer nicht in die Quere kommen
Baumschoner sorgen dafür, dass die Bäume keinen Schaden nehmen
Baumschoner sorgen dafür, dass die Bäume keinen Schaden nehmen
Keine Fundamente: Die Anlage ist auf der Campingplatzseite...
Keine Fundamente: Die Anlage ist auf der Campingplatzseite...
....an Behältern abgespannt.
....an Behältern abgespannt.

Schon seit etlichen Jahren plante Maik Dombrowsky, der Inhaber des Campingparks Wiesenbek, eine Wasserskianlage am Wiesenbeker Teich. Jetzt ist es endlich so weit: die Anlage läuft und am kommenden Sonntag, 02.09.2018, sind alle kleinen und großen Lauterberger eingeladen, sich das Ganze einmal selbst anzusehen und auszuprobieren – bei freiem Eintritt. Um 12 Uhr und 16 Uhr wird Dombrowsky auch Näheres zur Anlage und der ganzen Vorgeschichte erzählen.

Mobile Anlage: 100 Meter Wasserspaß

Denn zu beidem gibt es viel zu berichten. Die Wasserskianlage selbst wurde als mobile Anlage konzipiert, die im Frühjahr auf- und im Herbst wieder abgebaut werden kann. Sie ist nicht fest im Boden verankert, sondern läuft zwischen zwei Masten, die in den Boden gesteckt werden. Die eigentliche Spannung und Sicherung der Masten erfolgt durch je zwei Drahtseile, die in einem bestimmten Winkel befestigt sind. Auf der Waldseite sind diese an zwei Bäumen festgemacht. „Natürlich mit Baumschonern, damit es den Bäumen nicht schadet – das war auch die Bedingung der Landesforsten“, sagt Maik Dombrowsky, der die gute Zusammenarbeit mit der Forstverwaltung lobt. Auf der Seite des Campingplatzes mangelte es dagegen an geeigneten Bäumen zum Abspannen – daher übernehmen diese Aufgabe zwei mit Beton ausgegossene Stahlbehälter, die von der Firma Petrusky gebaut wurden. „Sie haben Laschen, so dass man sie mit einem Kran hochheben und versetzen kann“, erläutert Dombrowsky. Jeder der beiden Behälter ist über 8 Tonnen schwer und hält so den Mast an Ort und Stelle. Zwischen den beiden Masten liegen 118 Meter, das ergibt eine reine Strecke zum Wasserskifahren von 100 Metern.

Eine weitere Besonderheit der Anlage ist die Laufruhe. „Bei den ersten Anlagen, die ich mir angesehen habe, hat man den Motor noch sehr laut gehört – das wollte ich meinen Gästen nicht zumuten.“ Diese Anlage dagegen hat Dombrowsky überzeugt: „Der Elektromotor ist besonders energieeffizient – und vor allem kaum zu hören.“

Wasserski, Tubes und Bananaboat

Erst vor kurzem wurde die Anlage von der Firma Rixen Cableways aufgebaut. Der erstmalige Aufbau ist eine eher knifflige Angelegenheit, denn die Winkel und Entfernungen müssen genau berechnet werden. Auch der Abbau muss von der Firma durchgeführt werden: „Das Drahtseil muss auf ganz bestimmte Weise abgenommen, aufgewickelt und gelagert werden – das ist das Wichtigste, da es sonst Schaden nehmen könnte“.

Natürlich hat es sich Dombrowsky selbst nicht nehmen lassen, die Anlage persönlich auszuprobieren. Er freut sich: „Ich war 20 Jahre lang nicht mehr Wasserski gefahren und war darauf gefasst, mich vor aller Augen zu blamieren – aber mir ist sogar ein Sprungstart gelungen“. Die Anlage ist für Anfänger ebenso wie Fortgeschrittene geeignet. Für Anfänger wird das Seil sanft angezogen und bremst am Ende der Bahn sachte ab – wer bereits das Wenden schafft, kann sich ohne Unterbrechung hin- und herziehen lassen. Alles Notwendige zum Wasserskifahren kann man sich auch leihen – vom Neoprenanzug bis zur Schwimmweste. Aber die Anlage kann nicht nur Wasserskifahrer in Schwung bringen: man kann sich auch auf einem Tube, also einem Reifen, ziehen lassen, oder zu mehreren auf einem Bananaboat – also Wasserspaß für alle, wie man ihn aus Strandurlauben kennt.

Juristisches Hickhack

Die filigrane Wasserskianlage hat eine lange Vorgeschichte. Denn schon vor etlichen Jahren beantragte Dombrowsky die Genehmigung für eine solche Sportanlage - „damals handelte es sich aber noch um eine völlig andere Art der Wasserskianlage“, betont er. Die wollte das Bauamt jedoch nicht genehmigen.

Auch jetzt ist das juristische Tauziehen noch nicht zu Ende: strittig ist insbesondere, ob für die Wasserskianlage eine Baugenehmigung notwendig ist oder nicht. Nein, meint Dombrowsky, und hat dafür starke Argumente: zum einen handele es sich gar nicht um eine bauliche Anlage, sondern um eine Maschine. Zum anderen: selbst wenn es sich um eine bauliche Anlage handelt, dürfen gemäß §60 Punkt 8.1 der Niedersächsischen Bauordnung diese auf Campingplätzen als verfahrensfreie Anlagen ohne Baugenehmigung errichtet werden. Auch im Bebaungsplan ist dieser Teil der Wasserfläche des Wiesenbeker Teichs eigens für Wassersport und Freizeit ausgewiesen.

Dennoch wollte der Landkreis in letzter Minute den Betrieb untersagen und hatte sogar eine Abrissverfügung zugestellt. „Der Angelsportverein hatte gegenüber dem Landkreis Sicherheitsbedenken geäußert und der Landkreis wurde tätig“, so Dombrowsky, der die Bedenken überhaupt nicht nachvollziehen kann: „Natürlich ist die Anlage vom TÜV abgenommen – der TÜV-Prüfer hat den Aufbau überwacht und sie freigegeben“ sagt Dombrowsky. Das entsprechende Gutachten liegt dem Landkreis nun vor. Das Bauamt des Landkreises Göttingen überzeugte sich außerdem bei einem Vor-Ort-Termin am Freitag, 31.08.2018 selbst von den Gegebenheiten.

So konnten die Bedenken des Landkreises vorerst ausgeräumt werden und die Anlage darf in Betrieb gehen. Zumindest bis zum Ende der Saison steht dem Wasserpaß nun nichts mehr im Wege: Der Abbau ist für die 42. Kalenderwoche vorgesehen, also nach den Herbstferien. Die genaue juristische Klärung bezüglich der Frage, ob eine Baugenehmigung notwendig ist oder nicht, wird sich allerdings wohl noch länger hinziehen.

„Das Schwimmbad attraktiv machen, um es zu erhalten“

Campingplatz-Betreiber Maik Dombrowsky sieht die Wasserskianlage, ebenso wie die kürzlich angeschafften Wasserspielgeräte, als Teil eines Gesamtkonzeptes, um das Schwimmbad auch für die Öffentlichkeit erhalten zu können: „Das Schwimmbad allein lässt sich nicht wirtschaftlich betreiben – ich brauche da extra Personal, dazu kommen sehr hohe Versicherungsprämien, so lange ich es öffentlich betreibe. Wenn ich keine weiteren Einnahmen erzielen kann, muss ich es irgendwann schließen. Es wäre dann nur noch für meine Campingplatz-Gäste zugänglich.“

Stattdessen setzt er darauf, den Wiesenbeker Teich als Ausflugsziel durch solche Investitionen attraktiv zu machen: „Das kommt den Lauterbergern und den Gästen zugute“.

Alle Kritiker, Zweifler und Neugierigen lädt er ausdrücklich ein, sich das Ganze am Sonntag vor Ort selbst anzusehen – und vielleicht auch auszuprobieren.


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