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Freitag, 29. März 2024
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Geschrieben von Markus Herzberg (Kreisfeuerwehrverband Osterode am Harz) am 19. September 2018
Aktuell

Feuer im Nationalpark: Komplizierter Einsatz im Gelände

Feuerwehren aus zwei Landkreisen im Großeinsatz auf dem „Acker“

Großeinsatz auf 760 Meter Höhe an den Seilerklippen. (Fotos: Feuerwehr Herzberg)
Großeinsatz auf 760 Meter Höhe an den Seilerklippen. (Fotos: Feuerwehr Herzberg)
Der felsige Untergrund verhinderte ein schnelles Ausbreiten des Feuers.
Der felsige Untergrund verhinderte ein schnelles Ausbreiten des Feuers.
Per Hand mussten die Einsatzkräfte die Wasserversorgung aufbauen…
Per Hand mussten die Einsatzkräfte die Wasserversorgung aufbauen…
…eine kilometerlange Schlauchleitung bis zur Einsatzstelle.
…eine kilometerlange Schlauchleitung bis zur Einsatzstelle.
Direkt an der Hanskühnenburg waren die Wasserübergabestelle der Tanklöschfahrzeuge…
Direkt an der Hanskühnenburg waren die Wasserübergabestelle der Tanklöschfahrzeuge…
…und der Standort der Einsatzleitung eingerichtet.
…und der Standort der Einsatzleitung eingerichtet.
Auch Quads und ein ATV…
Auch Quads und ein ATV…
…unterstützten den Transport im Gelände.
…unterstützten den Transport im Gelände.

Am Dienstagmittag (18.09.2018) ist am Fuße der Seilerklippen, in der Nähe der auf dem Höhenzug Acker gelegenen Hanskühnenburg, ein Feuer entdeckt worden. Die Leitstelle alarmierte daraufhin die Feuerwehr Osterode, das Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr Lasfelde sowie den Unimog der Feuerwehrtechnischen Zentrale.

 

Defektes Einsatzfahrzeug blockiert Anfahrtstrecke

Da bei der Anfahrt über die Sösetalsperre das vorausfahrende Tanklöschfahrzeug aufgrund technischen Defekts ausfiel, konnten die restlichen Fahrzeuge die einspurige Bergstrecke nicht passieren. Umgehend wurden weitere Kräfte aus Herzberg und Lonau angefordert. Die Fahrzeuge aus dem Bereich der Stadt Herzberg fuhren von Lonau aus durch das Kirchtal die Hanskühnenburg an.

Gleichzeitig wurden Tanklöschfahrzeuge der Feuerwehren Sankt Andreasberg und Braunlage über Stieglitzeck und die Ackerstraße zur Einsatzstelle entsandt. Der mit 2.000 Metern Schlauch beladene Gerätewagen Logistik der Feuerwehrtechnischen Zentrale wurde von Kräften der Feuerwehr Lasfelde besetzt und fuhr ebenfalls die Einsatzstelle über Lonau an.

 

Kilometerlange Wasserversorgung aufgebaut

Die Seilerklippen befinden sich in etwa 760 Meter Höhe auf dem Gebirgskamm Acker. Sie sind nur über einen Wanderweg von der etwa anderthalb Kilometer entfernten Hanskühnenburg erreichbar. Die Einsatzkräfte mussten von Hand mit etwa 90 B-Schläuchen eine Wasserversorgung aufbauen. Um beim Transport der Schläuche auf dem schmalen Weg zu unterstützen, wurden die Quads des ASB Bad Lauterberg sowie des QSMT (Quad Supported Medical Team) angefordert. Der Gerätewart der Feuerwehr Lonau unterstütze den Transport ebenfalls mit seinem privaten ATV (All Terrain Vehicle). Der Unimog der Feuerwehrtechnischen Zentrale transportierte zwei Verstärkerpumpen an ihre Einsatzorte. Damit der Unimog die Einsatzstelle erreichen konnte, mussten am Wanderweg einige Bäume mit Motorsägen zurückgeschnitten werden.

 

35.000 Liter im Pendelverkehr transportiert

Nachdem die Schlauchleitung gegen 18.15 Uhr vollständig fertiggestellt war, wurde diese von den Tanklöschfahrzeugen gespeist. Hierzu wurde ein Pendelverkehr über das Mariental nach Lonau eingerichtet. Die Tanklöschfahrzeuge wurden am Waldschwimmbad betankt und kehrten über das Kirchtal zurück zum Übergabepunkt auf der Hanskühnenburg. Um über ausreichende Transportkapazitäten zu verfügen, wurden die wasserführenden Fahrzeuge der Feuerwehren Scharzfeld und Pöhlde alarmiert. Im Verlauf des Einsatzes wurden etwa 35.000 Liter Löschwasser transportiert.

Glücklicherweise konnte sich der Brandherd aufgrund der felsigen Umgebung nur sehr schwer ausbreiten. Somit war es den Einsatzkräften vor Ort möglich, das Feuer über die lange Einsatzdauer auf ein kleines Gebiet einzudämmen.

 

Ersatz für Unimog dringend nötig

Nachdem sämtliche Glutnester abgelöscht waren, konnte gegen 19.45 Uhr „Feuer aus“ gemeldet werden. Die anschließende Rücknahme der Pumpen und anderen Gerätschaften erfolgte ebenfalls mit Hilfe des Unimogs. Kreisbrandmeister Volker Keilholz, der zusammen mit Abschnittsleiter Martin Dannhauer vor Ort war, um sich ein Bild von der Lage zu machen, betonte in diesem Zusammenhang, wie wichtig die anstehende Ersatzbeschaffung des mittlerweile in die Jahre gekommen Unimogs der Feuerwehrtechnischen Zentrale sei. Die Feuerwehren im Landkreis Göttingen benötigten auch in Zukunft ein hochgeländegängiges Einsatzfahrzeug, um ihre Aufgaben erfüllen zu können. Hierzu zählt nicht nur der Transport von Ausrüstungsgegenständen bei Bränden, sondern auch bei Menschenrettung aus schwerem Gelände.

 

120 Kräfte im Einsatz

Insgesamt waren 120 Kräfte der Feuerwehren Herzberg, Osterode, Lasfelde, Lonau Sieber, Sankt Andreasberg, Braunlage, Scharzfeld und Pöhlde sowie des ASB und DRK Bad Lauterberg, QSMT und der Forst- beziehungsweise Nationalparkverwaltung im Einsatz. Die Wirtin der Hanskühnenburg kümmerte sich um die Verpflegung der Einsatzkräfte. Gegen 22.30 Uhr konnte, nach Herstellung der Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge, der Einsatz beendet werden.


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