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Freitag, 29. März 2024
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Geschrieben von Boris Janssen am 09. Dezember 2016.
Politik

Kita-Umbau auf 850.000 Euro geschätzt

Architekt hat Ausschüssen und Öffentlichkeit erste Pläne und Kostenschätzung vorgestellt

Umnutzung: Der zuletzt angebaute Flügel der ehemaligen Grundschule soll zum Krippentrakt der städtischen Kita werden.
Umnutzung: Der zuletzt angebaute Flügel der ehemaligen Grundschule soll zum Krippentrakt der städtischen Kita werden.
Dieser ehemalige Klassenraum soll bald eine Kita-Gruppe beherbergen. Auf der durch die Fenster zu sehenden Grünfläche (im Hintergrund das Gewerbegebiet) soll der separate Außenbereich der Krippe entstehen.
Dieser ehemalige Klassenraum soll bald eine Kita-Gruppe beherbergen. Auf der durch die Fenster zu sehenden Grünfläche (im Hintergrund das Gewerbegebiet) soll der separate Außenbereich der Krippe entstehen.
Kostenschätzung gesamt. (Architekturbüro Ohnesorge + Neitzke)
Kostenschätzung gesamt. (Architekturbüro Ohnesorge + Neitzke)
Kostenschätzung Brandschutz und Unfallschutz. (Architekturbüro Ohnesorge + Neitzke)
Kostenschätzung Brandschutz und Unfallschutz. (Architekturbüro Ohnesorge + Neitzke)
Einsparmöglichkeiten. (Architekturbüro Ohnesorge + Neitzke)
Einsparmöglichkeiten. (Architekturbüro Ohnesorge + Neitzke)

Ja, Bauen ist ziemlich teuer. Das hat man bei der Stadt Bad Lauterberg im laufenden Jahr schmerzlich feststellen müssen. Auch der Umbau der ehemaligen Grundschule Barbis in das neue Zuhause der städtischen Kita wird wohl erheblich mehr kosten, als sich das Verwaltung und Rat erhofft hatten. Waren sie beim Umbaubeschluss im Februar noch von gut 500.000 Euro ausgegangen, schätzt Architekt Stefan Neitzke die Kosten nunmehr auf 856.874,35 Euro brutto. Abzüglich der zur Verfügung stehenden Gelder aus dem Kommunalinvestitionsförderpaket des Bundes müsste die Stadt damit statt 40.000 Euro das Zehnfache bezahlen: fast 400.000 Euro.

Immerhin: Man weiß es jetzt vorher – und hat es für alle klar und öffentlich bekannt gemacht. Die Vorstellung der Pläne und der Kostenschätzung war nämlich am Donnerstag (08.12.2016) ein gemeinsamer Tagesordnungspunkt von Bauausschuss und Sozialausschuss. Eine erste Lehre aus dem Kostendebakel bei den Umbauarbeiten an der Grundschule am Hausberg und an der Lutterbergschule, die beide ein anderer Architekt verantwortet hatte.

 

Auflagen und Forderungen schon berücksichtigt

Die gesamten Kosten ergäben sich aus den Forderungen des Brand- und des Unfallschutzes sowie den Ansprüchen der Kita selbst, erklärte Neitzke. Außerdem sei das Gebäude stark sanierungs- und modernisierungsbedürftig. „Was in den Plänen steht, ist eigentlich alles notwendig“, sagte der Architekt nach der Sitzung. „Wir planen da keinen Luxus.“ Und auch bei einem Weiterbetrieb als Schule hätte man das Gebäude bald auf den neuesten Stand bringen müssen, betonte er.

Für den Brandschutz veranschlagt Neitzke gut 184.000 Euro. Darin seien nun alle Maßnahmen berücksichtigt, versicherte er auf Nachfrage von Bürgermeister Dr. Thomas Gans. Mehr noch: Es habe schon mehrere Vor-Ort-Termine mit dem Landkreis gegeben, es sei alles schon besprochen. Lediglich die Aufschaltung der Brandmeldeanlage auf die Feuerwehrleitzentrale wird wohl noch hinzukommen, diese Frage sei noch nicht endgültig geklärt. Auch dieses Vorgehen eine Neuheit: Bei den anderen Bauprojekten Haus des Gastes, Grundschule und Lutterbergschule hatte der damit betraute Architekt Kostensteigerungen zum großen Teil mit überraschenden Brandschutzauflagen begründet.

Auch mit dem Gewerbeaufsichtsamt und der Berufsgenossenschaft habe es Termine gegeben, so Neitzke. Auch deren Hinweise seien bereits eingeflossen. Der Unfallschutz soll daher mit 38.000 Euro zu Buche schlagen. Dagegen sei eine energetische Sanierung nicht gewünscht und somit überhaupt nicht berücksichtigt worden. Auf Fachplaner brauche man nur beim Thema Brandschutz zurückgreifen, das sei ebenfalls bereits enthalten.

 

Gesamtes Gebäude soll Kita werden

Laut den Plänen soll das gesamte Grundschulgebäude zur Kita umgebaut werden – nur das inzwischen an den Kinderschutzbund vermietete Hausmeisterhaus bleibt ausgenommen. Der zuletzt angebaute Flügel Richtung Schulhof soll zum Krippentrakt mit zwei Gruppenräumen werden. Beide sollen je einen eigenen Schlafraum und eine eigene WC-Anlage mit Wickeltischen bekommen. Der Trakt soll eine Fußbodenheizung erhalten und draußen einen eigenen Außenbereich mit Abstellmöglichkeiten.

Der Kita-Bereich soll zwei Gruppenräume mit je eigenem WC-Bereich und einem gemeinsamen Schlafraum bekommen – letzterer soll auch als Bewegungsraum dienen können. Dazu soll ein weiterer „Individuell-Gruppenraum“ mit eigenem Schlafraum kommen.

Desweiteren ist eine Küche mit Speiseraum geplant, in den ehemaligen Schüler-WCs sollen ein „Matschraum“ mit Dusche, ein Abstellraum und eine Waschküche entstehen. Der Lichthof soll zum Spielhof werden. Damit auch die Flure und die ehemalige Pausenhalle zum Spielen und für Veranstaltungen genutzt werden können, und nicht etwa als Fluchtwege komplett freigehalten werden müssen, sollen alle Gruppenräume eigene Türen nach draußen bekommen.

 

Architekt sieht wenig Spielraum zum Sparen

Zwar legte Stefan Neitzke auch eine Liste mit Einsparmöglichkeiten vor, die den ganzen Spaß mit Glück um 100.000 Euro billiger machen könnten. Aber wirklich viel Sparpotential sieht der Architekt nicht. Auf den gewünschten, beheizbaren Unterstellplatz für Kinderwagen könne man wohl fürs Erste verzichten. Ob man aber bei den Eltern punkten könne, wenn man die jahrzehntealten Böden und nicht mehr funktionierenden Akustikdecken noch ein Weilchen drin lässt, sei sicher fraglich.

Und in der Tat hatte Bürgermeister Gans ja zu Beginn der Sitzung das Ziel so formuliert: „Wir wollen eine tolle Kita entstehen lassen, die über Jahre nachhaltig ist.“ Volker Hahn (WgiR) fragte sich nach der Vorstellung der Kostenschätzung bloß: „Wie wollen wir das denn finanzieren?“ Der Vorteil gegenüber dem Grundschuldebakel: Genau das können sich Verwaltung und Rat jetzt noch überlegen – vielleicht eben auch mit der einen oder anderen Streichung.

Was den Zeitplan angeht, sagte Neitzke am Freitag zu LauterNEUES: „Wir können das bis zum Herbst 2017 schaffen.“ Allerdings komme es dazu auch auf die Entscheidungen in Rat und Verwaltung an. Der Bauantrag müsste dafür jetzt bald raus.


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