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Geschrieben von ski am 17. März 2018
Wirtschaft

1+1+1+1=1? Fusionsgespräche bei der Sparkasse

Die Sparkassen Osterode, Bad Sachsa, Duderstadt und Hann.Münden denken über Viererfusion nach

Sparkassenfiliale an der Sebastian-Kneipp-Promenade
Sparkassenfiliale an der Sebastian-Kneipp-Promenade
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Die Spatzen pfiffen es schon länger von den Dächern: die Sparkasse Osterode will sich mit anderen Geldhäusern zusammenschließen. Was der Verwaltungsratsvorsitzende Bernhard Reuter vor seiner Wahl zum Landrat noch nicht bestätigen wollte – aber auch nicht wirklich dementierte – gab er nun in einer Pressemitteilung bekannt.

Die Verwaltungsräte der Sparkassen Osterode, Duderstadt, (Hann.) Münden und Bad Sachsa wollen die möglichen Vorteile eines Zusammenschlusses untersuchen lassen und haben dazu ein Gutachten bei einer spezialisierten Unternehmensberatung bestellt.  „Die Sparkassenvorstände wurden von den Verwaltungsräten beauftragt, den möglichen Mehrwert einer Fusion transparent zu machen und Handlungsoptionen aufzuzeigen“, erklärte Reuter gemeinsam mit den Bürgermeistern Klaus Becker (Stadt Osterode am Harz), Dr. Thomas Gans (Stadt Bad Lauterberg im Harz), Harald Wegener (Stadt Hann. Münden), Wolfgang Nolte (Stadt Duderstadt) und Dr. Axel Hartmann (Stadt Bad Sachsa).

Für kleine Geldhäuser wird es immer schwieriger

Von den vier Geldhäusern ist die Sparkasse Osterode am Harz mit einer Bilanzsumme von rund 860 Millionen Euro noch die größte; es folgen Duderstadt mit 694 Mio., die Sparkasse Münden mit 428 Mio. und die Stadtsparkasse Bad Sachsa mit gerade einmal 129 Mio.. Letztere hat eine gewisse Berühmtheit dadurch erlangt, dass sie von allen 402 Sparkassen Deutschlands die kleinste ist. Doch selbst Osterode liegt lediglich auf Rang 322 und damit bei den eher kleinen Geldhäusern. Wenn sich alle vier Institute zusammenschließen, sind sie mit rund 2,1 Milliarden Euro Bilanzsumme immer noch kleiner als beispielsweise die Sparkasse Göttingen (rund 2,9 Milliarden).

Vor allem die lang anhaltende Niedrigzinsphase sowie die zunehmenden regulatorischen Anforderungen  erhöhen den Druck auf die Kreditinstitute, erklärten die Vorstandsvorsitzenden Thomas Scheffler (Sparkasse Münden), Uwe Hacke (Sparkasse Duderstadt), Thomas Toebe (Sparkasse Osterode am Harz) und Ralf Müller (Stadtsparkasse Bad Sachsa).  Das Ziel sei, die Sparkassen als regionale Finanzdienstleister zu stärken, damit diese weiterhin den Zahlungsverkehr sowie den Kreditbedarf der örtlichen Bevölkerung und der heimischen Wirtschaft sichern können, heißt es. Im Blick haben die Verwaltungsräte auch ds gesellschaftliche Engagement der Sparkassen und ihre Rolle aus Arbeitgeber und Ausbildungsbetriebe, heißt es in der Pressemitteilung.
Dennoch betonten sie, dass die Untersuchungen ergebnisoffen geführt werden sollen. Ergebnisse des jetzt in Auftrag gegebenen Gutachtens werden im Juli erwartet.  

„Für die Bürger ist natürlich weiterhin vor allem die Präsenz vor Ort wichtig – dazu brauchen wir eine starke Sparkasse“, erklärte Dr. Thomas Gans als Mitglied des Verwaltungsrats der Sparkasse Osterode dazu. „Wir schulden es der Allgemeinheit, diese Möglichkeit gründlich auszuloten, um die Institute zu stärken. Dabei ist die Qualität des Prozesses wichtiger als die Geschwindigkeit – und er muss ergebnisoffen sein.“

Die jetzige Sparkasse Osterode am Harz enstand selbst aus einigen Fusionen: 1972 fusionierten die Kreissparkasse Osterode am Harz und die Stadtsparkasse Bad Lauterberg zur Sparkasse im Landkreis Osterode am Harz mit Sitz in Herzberg. 2005 fusionierte diese wiederum mit der Stadtsparkasse Osterode am Harz zum jetzigen Geldinstitut.

In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Filialen und SB-Automatenstandorte geschlossen; darunter auch der SB-Standort in der Bad Lauterberger Aue an der Scharzfelder Straße im Juni 2016 und in der Hauptstraße zum Jahresende 2017. In Bad Lauterberg verbleiben damit nur noch die beiden Filialen an der Sebastian-Kneipp-Promenade und in Barbis als Standorte. Insgesamt verfügt die Sparkasse Osterode derzeit über zehn Filialen und einen SB-Standort.


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