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Geschrieben von Karl Heinz Bleß am 22. Mai 2018
Aktuell

In dieser Saison kein Wanderbus mehr

Jahrelang fuhr der Linienbus im Sommer mit Fahrradanhänger

Ein Bild aus dem Jahr 2012: Ein Wanderbus mit Fahrradanhänger fährt über den Postplatz in Richtung St. Andreasberg.
Ein Bild aus dem Jahr 2012: Ein Wanderbus mit Fahrradanhänger fährt über den Postplatz in Richtung St. Andreasberg.

Wer in diesem Sommer im Oberharz mit dem Fahrrad fahren will, muss schon selber in die Pedale treten und hochstrampeln. Denn den Wanderbus mit Fahrradanhänger, der auf der Route 450 von Herzberg nach St. Andreasberg fuhr, gibt es nicht mehr.

Horst Gollée, der seinen Urlaubsgästen im Wiesenbek und den mobilen Patienten der Kirchberg-Klinik immer gern den Wanderbus empfohlen hat, wunderte sich kürzlich, dass es keine Fahrpläne mehr für den Linienbus mit Fahrradanhänger gibt. Gerne hätte er sie ausgelegt. Auch im Internet ist nichts zu finden, wenn man wissen will, wann denn der Anhänger an den Bus angehängt wird. Er vermutete, dass der Wanderbus einfach nicht mehr angeboten wird. „Seit zwei Jahren macht keiner mehr Werbung dafür. Wenn der nicht verlässlich fährt, dann geht das nicht. Dann kann man keine Tour planen“, klagte er in einem Telefonat. Er selbst habe es mit seiner Frau vor ein paar Jahren ausprobiert. Mit dem Bus fuhren sie nach St. Andreasberg und radelten von dort oben die rund 400 Höhenmeter herab. Das sei lohnenswert gewesen.

 

RBB: Aufwand hat sich nicht gelohnt

Bei seinen Nachfragen beim Stadtmarketing gab es zunächst auch nur Ratlosigkeit. Dann die Nachricht, dass der Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen (VSN) bei dem Verkehrsunternehmen RBB keinen Fahrradanhänger für diese Saison bestellt habe und dieser deshalb in diesem Jahr auch nicht mehr angeboten werde.

Tatsächlich bestätigte eine Sprecherin des VSN dem HarzKurier, dass der Süd-Niedersachsenbus der RBB „keinen Fahrradanhänger mehr an den Bus anhängt“. Sie erklärte, dass bisher im Sommerfahrplan der Wanderbus zwischen Herzberg und St. Andreasberg besonders gekennzeichnet gewesen sei, so dass man damit habe planen können. Wegen der Änderung im Angebot verwies sie auf die RBB.

Bei der RBB wiederum gab es nur die Auskunft, dass die Kapazität des Anhängers nicht genutzt wurde. Es sei ja die Frage, ob sich der Aufwand lohne, wenn der Fahrer den Anhänger für wenige Fahrräder an den Bus ankoppeln müsse. Angesichts der Kosten sei das Angebot nicht mehr aufrecht zu erhalten. Wie lange es den Wanderbus mit Anhänger insgesamt gab, konnte auf Anhieb niemand sagen.

So beißt sich im übertragenen Sinne die Katze in den Schwanz: Wenn das besondere Angebot eines Wanderbusses nicht bekannt ist, wird es wenig genutzt. Wenn es nicht genügend genutzt wird, wird es unwirtschaftlich und reduziert oder sogar ganz eingestellt. Auf jeden Fall haben Herzberg und Bad Lauterberg jetzt eine Attraktion weniger, was die Anbieter im Tourismus sehr bedauern.


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