.

Diese Webseite verwendet Cookies. Mit der weiteren Nutzung von LauterNEUES erklären Sie sich damit einverstanden.

Freitag, 29. März 2024
Login



Geschrieben von Karl Heinz Bleß am 28. Mai 2018
Aktuell

Guter Schlaf und gute Zähne beeinflussen die Blutzuckerwerte

31. Diabetestag in Bad Lauterberg war wieder gut besucht – Reges Interesse an Industrieausstellung

Die Technik schreitet auch im medizinischen Bereich immer weiter voran. Das war wieder auf der Industrieausstellung zum Diabetestag zu erleben…
Die Technik schreitet auch im medizinischen Bereich immer weiter voran. Das war wieder auf der Industrieausstellung zum Diabetestag zu erleben…
…die bei den Besuchern auf reges Interesse stieß.
…die bei den Besuchern auf reges Interesse stieß.
„Gute Aufklärung der Patienten bleibt immer nötig“: Chefarzt Dr. Thomas Werner.
„Gute Aufklärung der Patienten bleibt immer nötig“: Chefarzt Dr. Thomas Werner.
Gab viele Anregungen für einen guten Schlaf: Oberärztin Dr. Marina Rippl.
Gab viele Anregungen für einen guten Schlaf: Oberärztin Dr. Marina Rippl.
Dr. Markus Heyer von der Universität Jena referierte über die Bedeutung guter Zähne.
Dr. Markus Heyer von der Universität Jena referierte über die Bedeutung guter Zähne.

Auch wenn die Medizintechnik große Fortschritte macht, wird eine gute Aufklärung der Patienten über ihre Erkrankung immer nötig bleiben, sagte Chefarzt Dr. Thomas Werner am Sonnabend (26.05.2018) in seiner Begrüßung zum 31. Diabetestag des Diabeteszentrums Bad Lauterberg im Kurhaus. Und deshalb gab es in diesem Jahr wieder Basisinformationen für Diabetiker und ihre Angehörigen, aber auch Vorträge für Fortgeschrittene, die mehr über das Zusammenwirken verschiedener Faktoren für die Blutzuckerwerte erfuhren.

 

Schnarchen kann Einfluss auf den Stoffwechsel haben

So referierte Dr. Marina Rippl, Oberärztin am Diabeteszentrum, darüber, wie beispielsweise Schnarchen die Blutzuckerwerte verändern könne. Sie erklärte, dass ein gesunder Schlaf verschiedene Phasen durchläuft, vom Leichtschlaf über den Tiefschlaf und den REM-Schlaf, bei dem wir träumen. Jede Phase des Schlafes hat seine Bedeutung: wie gut wir uns erholen und wie gut wir das verarbeiten, was wir erlebt haben. Erleben wir in der Nacht mehrfach den normalen Schlafzyklus, fühlen wir uns anschließend ausgeschlafen und erholt. Ist er gestört, beeinträchtigt das den Stoffwechsel negativ.

Besonders ging die Oberärztin auf die Schlafapnoe ein, wenn Menschen im Schlaf schnarchen oder sogar die Atmung kurz aussetzt. Dabei machte sie klar: Schnarchen ist keine Krankheit. „Wenn man aber schlecht erholt aufwacht, ist mit einem erhöhten Blutzuckerwert zu rechnen.“ Dann habe man vermutlich in der Nacht kurzzeitig mit der Atmung ausgesetzt. Der Sauerstoffmangel setze Stresshormone frei und damit werde mehr Insulin benötigt.

 

Tipps für gute „Schlafhygiene“

Für eine gute „Schlafhygiene“ hatte sie zahlreiche Anregungen: wenig koffeinhaltige Getränke am Nachmittag oder Abend, kein Alkohol vor dem Zubettgehen, ebenso kein schweres Essen am Abend und vor dem Schlafengehen zur Ruhe kommen. Vermeiden sollte man auf jeden Fall blaues Licht im Schlafzimmer, wie es beim PC oder Fernseher dominiere. Denn blaues Licht mache wach.

Helfen diese Maßnahmen nicht, sollte man die Schlafstörungen mit dem Hausarzt besprechen. Dann sollte man den Schlafrhythmus mit einem Gerät ähnlich einem Langzeit-EKG aufzeichnen oder sogar eine Nacht lang im Schlaflabor die nächtlichen Reaktionen des Körpers beobachten.

 

Das Problem mit der Parodontitis

Wie wichtig gesunde Zähne für Diabetiker sind, erläuterte Dr. Markus Heyer von der Universität Jena. Hauptsächlich ging er auf die Parodontitis ein, die in der Werbung auch Parodontose genannt werde. Es geht dabei um eine „Entzündungsreaktion des Zahnhalteapparates“, erklärte er. Das sei neben Karies eine der häufigsten Erkrankungen im Alter von 45 bis 70 Jahren. Das Zahnfleisch blutet häufiger und bildet sich zurück. Das könne einhergehen mit hartnäckigem Mundgeruch, Zahnstein und Zahnbelag. Schließlich würden die Zähne zu wackeln beginnen oder ganz ausfallen, weil sich der Kieferknochen zurückgebildet hat. Ursache der Parodontitis ist eine bakterielle Entzündung, weil sich etwa Bakterien auf dem Zahnbelag angesiedelt hätten. Diabetiker, so stellte er fest, haben ein dreifach erhöhtes Risiko, an Parodontitis zu erkranken. Auch schreitet die Krankheit bei Diabetikern deutlich schneller fort, die Wundheilung der Entzündung ist verlangsamt. Die Folge kann eine Insulin-Resistenz sein, so dass die Blutzuckerwerte steigen.

Der Referent riet dringend, schon bei ersten Anzeichen einer Zahnfleischentzündung den Zahnarzt aufzusuchen und die Parodontitis behandeln zu lassen, wenn sie denn festgestellt werde. Unterstützen könne man als Patient die Behandlung durch regelmäßiges und sorgfältiges Zähneputzen, das man mit Mundspülungen unterstützen könne. Allerdings: „Eine Mundspüllösung ist gut, aber kein Putz-Ersatz.“

 

Wichtige Informationen um Krankheit selbst managen zu können

Weitere Vorträge am diesjährigen Diabetestag beschäftigten sich mit der richtigen Ernährung, Methoden der Glukosemessung im Blut und mit Zielwerten bei Gewicht und Blutdruck.

In seinem Grußwort hatte zu Beginn Bürgermeister Dr. Thomas Gans darauf hingewiesen, wie wichtig Informationen für Diabetiker sind, damit sie ihre Krankheit weitgehend selbst managen können. Er sei froh, dass es mit dem Diabeteszentrum in Bad Lauterberg eine Anlaufstelle für Diabetiker gebe, die Fragen haben oder die eine spezielle Behandlung benötigen. Er verwies auch auf die parallel stattfindende Industrieausstellung, bei der es für Betroffene immer etwas zu entdecken gebe. „Die Technik schreitet auch da voran“, sagte er.


.................................................................................................................................................

Bild der Woche