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Geschrieben von Karl-Heinz Wolter am 19. September 2018
Aktuell

Schlaganfall – Zeit ist Hirn

Patientenakademie der Klinik Herzberg zum Thema „Schlaganfall im Alter – wie geht es weiter?“

Referent Thomas Krieger.
Referent Thomas Krieger.

Zum Thema „Schlaganfall im Alter – wie geht es weiter?“ hatte die Helios-Klinik Herzberg/Osterode im Rahmen der Patientenakademie am Dienstag (11.09.2018) in das Kurhaus Bad Lauterberg eingeladen. Der angekündigte Referent der Klinik, Dr. med. Frank Füldner, war kurzfristig ausgefallen, so dass stattdessen Thomas Krieger, Facharzt für Innere Medizin und Oberarzt in der Geriatrie-Abteilung der Herzberger Klinik, den Vortrag übernahm. Er informierte die knapp 50 überwiegend älteren Besucher zum Thema Schlaganfall, gegliedert in Häufigkeit, Risikofaktoren, Ursachen, Symptome, Diagnostik und Therapie.

 

Schnelles Handeln kann Folgen reduzieren

Ein Schlaganfall ist eine Durchblutungsstörung im Gehirn – meist verursacht durch ein verstopftes Blutgefäß. Eine wichtige Botschaft zog sich durch Kriegers gesamten Vortrag: Beim Schlaganfall kommt es auf Zeit an! Denn schnelles Entdecken, eine schnelle Diagnose mit einer anschließenden medizinischen Versorgung könne dazu beitragen, die möglichen Folgen des Schlaganfalls zu reduzieren. „Zeit ist Hirn“, laute hier die Devise.

In Deutschland erleiden jedes Jahr mehr als 270.000 Menschen einen Schlaganfall, etwa 60.000 davon einen wiederholten Schlaganfall. Mit steigendem Alter steige auch die Gefahr, einen Schlaganfall zu erleiden, erklärte der Facharzt. Die Sterblichkeit nach einem Schlaganfall liege im ersten Vierteljahr nach dem Eintreten bei 15 bis 20 Prozent; im ersten Jahr bei 30 bis 35 Prozent. Nach dem Herzinfarkt liege der Schlaganfall auf Platz 2 der Todesursachenstatistik in Deutschland. Neben schweren Verläufen gebe es selbstverständlich aber auch Verläufe mit weniger starken Beeinträchtigungen.

 

Risikofaktoren und Symptome

Krieger wies auf die Risikofaktoren wie Herzerkrankungen, Blutgerinnungsstörungen, hoher Blutdruck, hohe Cholesterinwerte, Diabetes, Rauchen, Übergewicht und Bewegungsmangel hin. Häufigste Ursache sei der Verschluss eines Blutgefäßes, gefolgt von einer Blutung eines Hirngefäßes. Symptome könnten sein: Halbseitenlähmung, halbseitiges Taubheitsgefühl, Sprach- und Sprechstörungen, Sehstörungen, Koordinationsstörungen und Störungen in der Handlungsplanung.

In der Diagnostik werden verschiedene Methoden eingesetzt, um die Ursachen zu erkennen, erläuterte Krieger. Dazu gehören auch die Computertomographie (CT) oder die Magnetresonanztomographie (MRT). In der anschließenden Therapie werde versucht, den Gefäßverschluss und die damit verbundenen Folgen zu beseitigen. Wichtig sei auch, das Risiko eines erneuten Schlaganfalls zu verringern. Diese Behandlungen seien nach eventueller intensivmedizinischer Behandlung im Akutkrankenhaus und in Reha-Kliniken möglich.

Eine sogenannte „Lysetherapie“ könne zur Auflösung des Gerinnsels führen, müsse allerdings innerhalb von etwa viereinhalb Stunden nach dem Schlaganfall eingeleitet werden. Diese Behandlung wird jedoch nur in speziellen „Stroke Units“ durchgeführt. Für die Region gibt es solche in Göttingen, Seesen und Nordhausen.

 

Möglichst schnell den Notruf wählen

Der Arzt riet, bei ernstzunehmenden Anzeichen auf einen Schlaganfall möglichst schnell den Notruf 112 zu rufen, um zeitnah alle erforderlichen Schritte zur optimalen Hilfe einzuleiten. Ziel der Therapien sei die größtmögliche Wiederherstellung der Autonomie des Patienten bis hin zur Rückführung in das Berufsleben.

Weiteres Thema war die Sturzprophylaxe der Schlaganfallpatienten, da sich die meisten Stürze erst nach der stationären Behandlung zutragen. Auch die möglichen Veränderungen im persönlichen Umfeld – insbesondere für pflegende Angehörige –wurden angesprochen. Nach dem ärztlichen Vortrag stellte sich der Referent noch den zahlreichen Fragen der Besucher.


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