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Donnerstag, 28. März 2024
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Geschrieben von Christian Dolle am 25. Juli 2018
Region

„Ein bisschen wie eine Sucht“

In Clausthal hat die 3. Harzer Tattoo Convention stattgefunden

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„Es ist schon ein bisschen wie eine Sucht“, meint André, der sich auf der Harzer Tattoo Convention gerade sein fünftes Tattoo hat stechen lassen. Vor dem ersten habe man noch Angst, dann wolle man mehr. Tatsächlich haben an diesem Wochenende (21./22.07.2018) die wenigsten hier in der Clausthaler Uni-Mensa nur ein Tattoo. Einige haben hier ein Motiv und dort eines, andere haben ihre Haut zu einem einzigen Gesamtkunstwerk machen lassen.

Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt, von niedlichen Mangafiguren über Bilder der eigenen Haustiere bis hin zu mystischen Motiven reicht die Palette der Kunst auf der Haut. Auch die meisten der etwa 80 Aussteller sehen sehr individuell aus und sind damit die beste Werbung für ihren Beruf beziehungsweise ihre Leidenschaft. Zudem lassen sie sich bereitwillig bei der Arbeit über die Schulter schauen, sie beraten und machen an den zwei Tagen der Convention auch etliche kurzfristige Termine.

 

Fachsimpeln in familiärer Stimmung

Es wird also gefachsimpelt wie auf jeder anderen Messe, nur die Stimmung ist hier deutlich familiärer, da sich zum einen die Tätowierer untereinander oft kennen, zum anderen sie auch ihre Kunden oft schon lange betreuen, denn nach wie vor bleibt ein Tattoo nun einmal dauerhaft auf der Haut und sollte somit nach wie vor gut überlegt sein. Andererseits bietet es eben die Möglichkeit, ein Stück Persönlichkeit für jeden sichtbar auszudrücken und ein individuelles Kunstwerk mit sich herumzutragen.

„Sowas sollte verboten werden“, wettert eine Nachbarin, die mit der Convention nichts zu tun hat und wohl auch nichts zu tun haben will. Aber warum? Es beeinträchtigt doch niemanden und tut niemandem weh außer dem Tätowierten selbst für ein paar Momente. „Ja, aber wie die manchmal aussehen...“ Wie gesagt, jene Nachbarin hat mit der Convention nichts zu tun und kann sich die aufwendigsten Horrormotive vermutlich nicht einmal vorstellen. Was sie wohl gesagt hätte, wenn sie am Wochenende in Clausthal dabei gewesen wäre?

 

Einzige Nebenwirkung: „Du bist schöner als vorher“

Alle Besucher, die Tätowierer und auch die Veranstalter waren jedenfalls zufrieden. Somit bleibt zu hoffen, dass auch die Harzer Tattoo Convention süchtig macht und auch im kommenden Jahr wieder viele Interessierte aus ganz Deutschland und zum Teil sogar aus dem benachbarten Ausland in den Harz zieht.

Ach so, wie war das denn jetzt mit der Sucht? Die Frage haben ein Tätowierer und sein Kunde im vergangenen Jahr eigentlich bestens beantwortet. „Das erste Tattoo überlegst du dir meist sehr gründlich, danach haben die einzelnen Motive dann immer weniger Bedeutung. Es wird also irgendwie auch zur Sucht“, meinte der Kunde damals. Und der Künstler fügte hinzu: „Allerdings eine Sucht ohne gesundheitliche Nebenwirkungen. Außer dass du halt hinterher schöner bist als vorher.“


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